Mineral Springs

Die Kooperative Sanjuka Vikas wurde 1996 mit Unterstützung einer lokalen NGO gebildet. Sie umfasst drei Dorfgemeinschaften der Orte Harsing, Dabaipani und Yankhoo, die etwa 10 km von der Stadt Darjeeling entfernt am Fuße des Himalayas liegen.

Die Dörfer nahmen die Bevölkerung des "Harrisson Tea Estate" auf, das 1952 geschlossen wurde; das Management war inkompentent und der Besitzer nicht an der Reinvestittion von Gewinnen zugubnsten eines dauerhaften Betriebs interessiert. Nach der Schließung versuchten die Dorfbewohner, den Teeanbau fortzusetzen und bestritten ihren dürftigen Lebensunterhalt aus dem Verkauf von Teeblättern und von Holz aus den ausgebeuteten Wäldern der ehemaligen Plantage.

Etwa 1992 waren die Ressourcen erschöpft und die Hoffnungen auf eine neue Gesellschaft, die die Teegärten übernimmt und betreibt, zerschlugen sich. Die Dorfbewohner wußten sich nicht anders zu helfen: sie rodeten die Teebüsche und schufen nsich anbaubauflächen für traditionelle Agrarprodukte wie Mai oder Reis im wesentlichen für den Eigenverbrauch und in geringem Umfang Cash Crops wie Ingwer, Kardamon und andere Gewürze für den Verkauf an lokal tätige Händler und Agenten. Andere Dorfbewohner gingen zeitweise Tätigkeiten im Handwerk oder auf anderen Plantagen nach.

Aber nach den Jahrzehnten der Teewirtschaft waren die Kenntnisse über andere landwirtschaftliche Tätigkeiten nicht mehr vorhanden. Die Dörfer gerieten in vielfache Abhängigkeiten von Kreditgebern, die Wucher betrieben, und von Händlern, die ihre lokale Marktmacht gegen die schlecht organisierten und unerfahrenen Dörfler ausspielen konnten. Zugleich gerieten die ökologischen Bedingungen aus den Fugen. Besonders das massive Abholzen der Wälder führte zu starker Bodenerosion. Das durchschnittliche Jahreseinkommen einer Familie betrug 1996 nach einer Erhebung nur 236 EURO, die auf einer durchchnittlich verfügbaren Fläche von 0,6 ha erwirtschaftet werden mussten.

Das war der Stand der Dinge, als 1996/97 sich 254 Familien in der Kooperative Sanjukta Vikas zusammenfanden. Als erstes wurde ein Programm zur Wiederaufforstung der Schutzwälder aufgelegt, das vom WWF India unterstützt wurde. 1998 gelang es schließlich, eine Tee-Kooperative aufzubauen. Grundlage war eine Vereinbarung mit TPI - Tea Promotors India, die einen Teil der einwandfrei biologisch produzierte Teeblätter über ihren Selimbong Tea Estate zu angemessenen Preisen aufkaufte. Mit der Rückbesinnung auf die in den vorangegenangen Jahrzehnten erworbenen Fähigkeiten, mit vielfältiger ergänzender Unterstützung durch TPI unter den Bedingungen des fairen Handels konnte die Dorfbewohner neue Hoffnung schöpfen. Der neue Marktzugang über TPI löste die Dörfer aus der einseitigen, fatalen Abhängigkeit von den lokalen Händlern.

Der Erfolg der Strategie schlug sich auch im Produktionsergebnis nieder: Zwischen 1998 und 2002 konnte die jährliche Teeblattproduktion auf 22 t ansteigen und mehr als verdoppelt werden. Daraus sind rd. 5 t Tee herstellbar. Die Verarbeitung der Teeblätter erfolgt z.Zt. in der Teefabrik von Selimbong. Der biologisch produzierte Tee der Kleinproduzenten der Kooperative ist mittlerweile zertifiziert.

Die Kooperative wird durch ein gewähltes Leitungskommitee von 32 Personen repräsentiert. Die Geschäfte der Kooperative werden durch den fünköpfigen Vorstand geführt. Die Kooperative hat heue 448 Mitglieder. In der parallel existierenden Teekooperative finden sich 388 dieser Mitglieder wieder.

Mineral Springs


Mineral Springs


Harsing

Planskizze mit räumlicher Verteilung der Kleinbauernsiedlungen, wichtigsten lokalen Einrichtungen und Teegärten.
Planskizze mit räumlicher Verteilung der Kleinbauernsiedlungen, wichtigsten lokalen Einrichtungen und Teegärten.

Dabaipani

Planskizze mit räumlicher Verteilung der Kleinbauernsiedlungen, wichtigsten lokalen Einrichtungen und Teegärten.
Planskizze mit räumlicher Verteilung der Kleinbauernsiedlungen, wichtigsten lokalen Einrichtungen und Teegärten.

Yankhoo

Planskizze mit räumlicher Verteilung der Kleinbauernsiedlungen, wichtigsten lokalen Einrichtungen und Teegärten.
Planskizze mit räumlicher Verteilung der Kleinbauernsiedlungen, wichtigsten lokalen Einrichtungen und Teegärten.

Der Artikel wurde in den Warenkorb gelegt

zurück zur Liste

Warenkorb anzeigen